Anlässlich der Bachelorprüfung der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart fügt Jule Umlauf der Sammlung der Gebrauchsgegenstände aus schwäbischen mittelständischen Haushalten in der WUNDERKAMMER – NATURALIA I ARTIFICIALIA eine künstlerische Installation hinzu.
In Rottweil, meiner Vaterstadt,
Noch frei, im deutschen Reiche,
Dort liebten Bürger, selbst der Rath, Zur
Fastnacht Narrenstreiche.
Den Mamamuki trug man rum
Bei diesen Fastnachts Freuden,
Es war der Narren Heiligthum
Gleich einem Gott der Heiden.
Verse eines Gedichts um 1830 „Die Fastnacht in der alten Reichsstadt Rottweil“ von Josef Anton Kammerer.
Das Wort Transformation ist abgeleitet von dem lateinischen Wort „transformo“ und bedeutet so viel wie umwandeln oder verwandeln. Bei einer Transformation werden Dinge oder Sachverhalte verändert oder umgestaltet.
Diese Arbeit ist an der Transformation von traditionellen Objekten und Kleidung interessiert. Das Thema wird umgesetzt, in dem verschiedene Kleidungsstücke und Accessoires der Narrenfiguren der Fastnacht in Rottweil transformiert werden, sodass sie an Fetischobjekte oder Fetischkleidung erinnern. Durch diese Transformation werden die Kleidungsstücke und Requisiten in einen modernen, zeitgenössischen Kontext gestellt. Durch die Veränderung der einzelnen Objekte findet eine Auseinandersetzung mit der Tradition speziell dieser Fastnachtskultur statt und es wird ein kritischer Kommentar an diese teils sehr konservative Kultur gerichtet.
Damit wird die Tradition durchbrochen und eine Umgestaltung gezeigt. Auseinandersetzung mit der Tradition speziell dieser Fastnachtskultur statt und es wird ein kritischer Kommentar an diese teils sehr konservative Kultur gerichtet. Damit wird die Tradition durchbrochen und eine Umgestaltung gezeigt.
Der Begriff „Fastnacht“ stammt, wie der Abend vor Christi Geburt, nämlich „Weihnacht“, vom Vorabend der Fastenzeit.
Die Fastnacht in Rottweil ist eine der ältesten in Europa. Der Narr, voll Sinnengenuss, ohne Nächstenliebe und Enthaltsamkeit, wurde von der Kirche als ein Negativbild gesehen. Er stand im Kontrast zu einem gottgefälligen Menschen. Das „Narren“ stand vom kirchlichen Standpunkt aus für „dem eigenen Tode verfallen“ und damit als das Sinnbild des Todes.
Während der Corona-Pandemie war die Freiheit der Menschen und ihren Körpern erheblich eingeschränkt, weshalb die Wiederbelebung der Fetischmode als Freiheitsstreben nach der Pandemie verstanden werden kann. Eine Erforschung des Geschlechts und der Sexualität findet statt.
Biografie: Seit 2017 studiert Jule Umlauf Kunst an der ABK in Stuttgart.
Seit 2018 studiert sie Philosophie als Zweitfach im Bachelor of Fine Arts an der Universität Stuttgart und an der ABK Stuttgart.
Diese Arbeit wurde im Rahmen ihrer Bachelorarbeit realisiert.