Diese Ausstellung ist Teil von 36 JULY, der Hauptausstellung in der HuMBASEpartout, Eckartshaldenweg 7, 70191 Stuttgart, ergänzt durch eine Lecture-Performance zur Protestbewegung im Projektraum Oberwelt e. V., Reinsburgstraße 93, 70197 Stuttgart am 21. September um 19 Uhr
Kuratorische Anmerkung zu 36 July
Der 36 Tage andauernde Studierendenprotest im Juli und August, bekannt als die »Juli-Revolution« in Bangladesch, hat kürzlich Geschichte geschrieben. Sheikh Hasina, die Bangladesch 15 Jahre lang als Premierministerin regierte, trat am 5. August 2024 zurück und floh aus dem Land, als Studierende und Zivilist*Innen die offizielle Residenz in der Hauptstadt Dhaka einnahmen. Ursprünglich gegen ein ungerechtes Quotensystem gerichtet, entwickelten sich die Proteste zu einer großangelegten politischen Revolution.
Die Student*Innenbewegung, die als Protest gegen das Quotensystem für staatliche Anstellungen begann, entwickelte eine starke Kraft, die sich für einen leistungsabhängigen und gleichberechtigten Zugang zur Beschäftigung einsetzte. Schließlich entwickelte sie sich zu einer massiven Revolution, die die Geschichte des Landes reformierte. Neben den vielen protestierenden Student*Innen leisteten auch zahlreiche Künstler*Innen, Musiker*Innen und andere Kreative mit ihren Talenten und Ausdrucksformen einen wichtigen Beitrag zu dieser Bewegung. Die Bedeutung dieser kreativen Ausdrucksformen liegt in ihrer Fähigkeit,
komplexe Realitäten jenseits von politischer Überwachung und Zensur zu vermitteln, wodurch die Bewegung an Kraft gewann.
Diese künstlerischen Beiträge verewigen den Geist der Bewegung und inspirieren zukünftigen Aktivismus. Die Synergie von Kunst und Aktivismus während der Bewegung zeigt deutlich, wie Kunst ein wichtiges Instrument für den politischen und sozialen Wandel sein kann.
Diese Ausstellung mit dem Titel „36 JULY“ ist eine Plattform zur Würdigung der Beiträge von Künstleraktivisten zu den Protesten und ein Anstoß, den historischen Diskurs über diese 36 Tage der Bewegung für künftige Generationen zu archivieren.
Es handelt sich um eine kartografische Reflexion der Ereignisse. Zu sehen sind multidisziplinäre Arbeiten, darunter Illustrationen, Gemälde, Fotografien, Cartoons, Graffiti sowie Audio- und Textwerke verschiedener Künstler*innen aus Bangladesch. Die Besucher*innen sind eingeladen, zu erkunden, nachzudenken, zu lesen und einen Moment innezuhalten. Die Ausstellung soll zur globalen Bewusstseinsbildung beitragen, den gemeinsamen Dialog fördern und Solidarität stärken.
Sadya Mizan
Mit Forschungsunterstützung von Fouzia Mahin Choudhury, Swilin Haque, Foysal Mahamood, Tanvir Mahmud Abir, Ruhina Ferdous und Ahmed Rasel. Die earki und die Bangladesh Cartoonist Association arbeiten bei der Ausstellung als Cartoonisten mit.
Mit freundlicher Unterstützung durch Akademie Schloss Solitude, HuMBASEpartout, Oberwelt, Rosspartner Werbetechnik, Ritter Sport, GEISTUNDGELD e.V., SV SparkassenVersicherung, Wüstenrot Stiftung und Kulturamt Stuttgart