Wundertüte

Johannes Hugo Stoll

2021 | Bronzegüsse, Luftpolsterfolie, Stereo-Sound, 4 Videos, Stuhl | 13.11.2021 – 15.01.2022

Mit der Installation Wundertüte zeigt Johannes Hugo Stoll Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit seinem Vater. Das Projekt nahm seinen Anfang mit der Frage des Vaters, ob sein Sohn eine Totenmaske von ihm anfertigen würde. Unter der Bedingung, dass beide wechselseitig voneinander Masken fertigen, stimmte dieser zu. In der Folge entstanden so zwei Bronzegüsse mit dem Titel Bronze Wrapped Bubble. Die Kooperation führte zu weiteren Arbeiten in unterschiedlichen Medien: einer Audio-Aufnahme der Beiden beim Singen in der Dusche und vier Videoarbeiten. Letztere erzählen mit verschiedenen stilistischen Mitteln, teils abstrahierend und teils dokumentarisch, von der Vater-Sohn-Beziehung und dem Prozess der Entwicklung eines gemeinsamen Kunstwerks. 

Im Rhythmus von zwei Wochen wurde der Ausstellung jeweils ein weiteres Video hinzugefügt und die Erzählung somit um ein Kapitel erweitert, während gleichzeitig der Gesang von Vater und Sohn als verbindendes Element über die gesamte Dauer zu hören war.

Jan Nicola Angermann

Johannes Hugo Stoll 

In seinen vergangenen und aktuellen Arbeiten re-organisiert und re-produziert Johannes Hugo Stoll, macht unter Rückgriff auf bereits bestehende Praktiken und Materialien seiner Umgebung weiterführende Objekte und Bider, die ihr eigenes Unterwegssein zur Schau stellen und so ihren Herkunftsort und ihren Bestimmungsort thematisieren, kritisch und humorvoll hinterfragen.

Seine Formfindung beginnt mit der Suche entlang der Figur des menschlichen Körpers und seiner Bedürfnissen im Alltag bis hin zu den Grundelementen der Produktion des Selbst, für das er die Verhältnisse des Außen und des Innen in das Zentrum seiner Praxis rückt.

Hierzu nimmt er Dinge in die Hand, begreift sie wörtlich, untersucht diese auf ihren Gebrauch und ihre Handhabung hin, um so eine Verortung oder Ver-Unortung herbeizuführen. Nicht zuletzt möchte er damit die performativen, dynamischen und unkontrollierbaren Wirkungen unserer Handlungen betonen.

www.johanneshugostoll.com