Going Tinder Fungal präsentiert Arbeiten aus der künstlerischen Forschung über den Zunderschwamm (lat. Fomes fomentarius), die der nicht-humanen Welt des Pilzes eine eigene Perspektive zugesteht. Kunst und Natur bilden kein hierarchisches Gegensatzpaar mehr, sondern durchdringen und verflechten sich hier formal und inhaltlich und beleben sich wechselseitig.
Im Zentrum steht der Baumschwamm selbst, nicht seine 5000-jährige Nutzung durch den Menschen oder seine Funktion für den Zerfall der Hölzer. Going Tinder Fungal konzentriert sich auf die Körper des Zunderschwamms, ihre vegetative Vielfalt und Vergesellschaftung mit Kleinstlebewesen und (Tot)Holz. Darin kommt eine eigene (Mikro) Kosmologie des Pilzes zum Vorschein.
Christina Maria Pfeifer nimmt in ihrer künstlerischen Forschung den Pilz als eigenständig agierendes Lebewesen an, das mit anderen in Beziehung treten kann. Er sendet über die Luft bspw. Sporen und Düfte aus. Diesem human-nichthumanen Beziehungsangebot gilt ihr Interesse. Sie geht bewusst darauf ein und entwickelt Beziehungspraxen mit den Pilzlebewesen der mehr als menschlichen Welt.